Migration

Gewerkschaftliches Engagement für bessere Arbeitsbedingungen und gegen Diskriminierung

Gleiche Rechte für alle!

In der Schweiz leben mehr als zwei Millionen Menschen ausländischer Nationalität, diese stellen ein Viertel der Schweizer Bevölkerung dar. Noch grösser ist der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Im VPOD haben circa 15 Prozent der Mitglieder eine ausländische Staatsbürgerschaft, viele von ihnen sind im Gesundheits- und Sozialbereich tätig.

Migrantinnen und Migranten erfahren in Alltag und Beruf vielfältige Diskriminierungen.

Politische Rechte werden ihnen weitgehend vorenthalten. In den migrationspolitischen Debatten und Entscheiden der letzten Jahre wurden die Rechte von Migrantinnen und Migranten zunehmend infrage gestellt. Die Annahme einer Reihe xenophober Volksinitiativen zeigt, wie weit Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung von MigrantInnen mehrheitsfähig geworden sind.

Die Gewerkschaftsbewegung ist diesen Entwicklungen bisher zu wenig entgegengetreten.

Wir vertreten alle Arbeitnehmenden, unabhängig von Herkunft und Pass. Eine der der drängendsten politischen Aufgaben der Gewerkschaften ist es daher, gegen die derzeit herrschende migrationspolitische Stimmung in der Schweiz vorzugehen. Der VPOD kämpft mit einer Reihe konkreter migrationspolitischer Vorstösse gegen jede Form von Diskriminierung.

Anerkennung von ausländischen Diplomen

Der VPOD setzt sich ein für eine Erleichterung der Diplomanerkennung für MigrantInnen.

Rechte für Sans-Papiers

Schätzungen zufolge leben in der Schweiz zwischen 70000 und 300000 Menschen ohne Aufenthaltsstatus, die in der Öffentlichkeit als „Sans-Papiers“ bezeichnet werden. Um Rechte für die Sans-Papiers durchzusetzen, ist gewerkschaftliches Engagement nötig: in einem ersten Schritt muss der Zugang zu den Sozialversicherungen sichergestellt, in einem zweiten deren Aufenthalt regularisiert werden.

Aufnahme von Flüchtlingen

Der VPOD tritt ein für eine grosszügige Aufnahme von Flüchtlingen und die Erteilung regulärer Aufenthaltsbewilligungen: es gilt den Menschen auf der Flucht ein Leben in Würde zu ermöglichen. Mit der Aufnahme ist es jedoch nicht getan. Flüchtlingskinder und -Jugendliche brauchen einen Zugang zum Schweizer Bildungssystem. Damit diese Kinder und Jugendlichen eine faire Chance erhalten, müssen sie in Kindergarten, Schule, Berufsbildung und Hochschule die gleichen Bedingungen wie die einheimischen vorfinden. Aufgrund ihrer Erfahrungen von Krieg, Vertreibung und Flucht brauchen sie oft sozialpädagogische Hilfe. Auch die Erwachsenen brauchen unsere Unterstützung: Damit sie in der Schweiz eine neue Heimat finden können, brauchen sie insbesondere einen Zugang zum Arbeitsmarkt und zu arbeitsmarktnahen Weiterbildungen.

Kinder auf der Flucht

Der VPOD setzt sich ein für Unbegleitete Minderjährige und Flüchtlingskinder, sie brauchen möglichst raschen Zugang zu Bildungsmöglichkeiten und eine umfassende Betreuung.

» Mehr Informationen zu Kindern auf der Flucht

Einführung des "Ausländerwahlrechts"

Dass in der Schweiz mehr als ein Viertel der Bevölkerung keine politischen Rechte hat, führt zu Legitimationsproblemen demokratischer Entscheide. Faktisch bestimmt bei Wahlen und Abstimmungen eine Minderheit von sich beteiligenden Schweizer BürgerInnen über die Mehrheit der nicht Teilnehmenden oder nicht zur Teilnahme berechtigten MigrantInnen. Insbesondere auf kommunaler und kantonaler Ebene ist die Einführung eines „Ausländerwahlrechts“ anzustreben. Dringend ist auch eine weitere Massnahme gegen die Entdemokratisierung politischer Entscheide. Das Bürgerschaftsrecht der Schweiz ist im internationalen Vergleich eines der restriktivsten. Der VPOD fordert, Einbürgerungen zu erleichtern, und MigrantInnen nach einem fünf- bis achtjährigem Aufenthalt in der Schweiz ein Recht auf Einbürgerung zuzugestehen.

Chancengleichheit durch Bildung

Studien zeigen, dass das Schweizer Bildungssystem Kinder und Jugendliche aus Familien mit niedrigem sozio-ökonomischem Status und mit Migrationshintergrund benachteiligt. Der VPOD engagiert sich für ein Schul- und Bildungssystem, das auf die Interessen und Bedürfnisse der Kinder mit Migrationshintergrund eingeht und diese bestmöglich fördert.