Frauen machen in der Schweiz mindestens 3/4 des Gesundheitspersonals aus, wodurch sie einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Gleichzeitig tragen Frauen angesichts der Schliessung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen und der seit langem bestehenden geschlechtsspezifischen Ungleichheiten bei der unbezahlten Arbeit auch zu Hause einen Grossteil der Last. Bei prekären und schlecht bezahlten Arbeitsplätzen gab es in den letzten Wochen besonders viel Kurzarbeit und Entlassungen, wovon ebenfalls besonders Frauen betroffen sind, und sie sehen sich in Krisen- und Quarantänezeiten einem erhöhten Risiko von Gewalt, Ausbeutung, Missbrauch oder Belästigung ausgesetzt.
Eine Rückkehr zur «Normalität» der Vor-Corona-Verhältnisse darf es nicht geben. Die Pandemie hat gezeigt, dass die Prioritäten unserer Gesellschaft in wichtigen Grundfragen falsch gesetzt sind. Es ist notwendig, hier eine Kehrtwende zu vollziehen und das Gemeinwohl wieder in den Mittelpunkt zu stellen.
Auch wenn wir am 14. Juni pandemiebedingt nicht für die Strasse mobilisieren, werden wir mit Nachdruck für unsere Forderungen kämpfen.