151’782 Unterschriften gegen die AHV21

Das Referendumsbündnis hat heute über 150’000 Unterschriften gegen AHV 21 bei der Bundeskanzlei eingereicht.

Eine massive Mobilisierung im ganzen Land machte es möglich, noch vor Fristablauf dreimal mehr Unterschriften als nötig zu sammeln. Damit setzt das breite Bündnis ein starkes Zeichen gegen eine Abbauvorlage, die auf dem Rücken der Frauen rund 10 Milliarden einsparen will. Und dies, obwohl die Rentenlücke der Frauen noch immer rund einen Drittel beträgt. Eine weitere Verschlechterung ihrer Rentensituation ist deshalb nicht akzeptabel.


AHV 21 ist nur der erste Schritt eines längerfristigen Abbauplans: Geplant ist Rentenalter 66 und höher. Auch im BVG liegt eine Abbau-Reform auf dem Tisch, die primär die Interessen der Besserverdienenden, Banken und Versicherer bedient. Ziel dieser Pläne: Länger arbeiten und weniger Rente bekommen. Banken und Versicherungen wollen die AHV schwächen, an der sie nichts gewinnen und die für sie viel lukrativere private Vorsorge ausbauen. Für eine übergrosse Mehrheit der Arbeitnehmenden lohnt sich aber nicht die teure 3. Säule, sondern eine starke AHV. Umso wichtiger ist es, mit einem klaren Nein zu AHV 21 diese Pläne jetzt zu stoppen.


Redebeitrag von Katharina Prelicz-Huber, VPOD-Präsidentin

Mit Freuden reichen wir heute die Referendums-Unterschriften gegen AHV21 ein. Mit über 150’000 Unterschriften in wenigen Wochen ein riesiger Erfolg!

Die Erhöhung des Frauen-Rentenalters auf 65 mit mageren Ausgleichszahlungen ist äusserst ungerecht, ein Affront, gerade nach dem Frauen*streik – und der Einstieg für ein Rentenalter von 67/68 für alle!

Wenn die in der BV verbriefte Lohngleichheit endlich umgesetzt wäre, hätten wir keine Finanzdiskussionen, sondern pro Jahr Fr. 825 Mio mehr in der AHV-Kasse und AHV21 wäre nicht nötig; warum also diese Vorlage? Zudem könnte der Bundesbeitrag an die AHV, der aktuell bei rund 20% ist, gemäss Verfassung noch bis 50% erhöht oder SNB-Gewinne für die AHV verwendet werden – weit fairere Finanzierungsmöglichkeiten!

Nachholbedarf haben Renten von Tieflöhner*innen und vielen Frauen. Die mittlere AHV-Rente ist gerade einmal bei Fr. 1'787 und die der Pensionskasse bei Fr. 1'692, beidezusammen median Fr 3'459. Nicht fürstlich! Frauen haben dabei insgesamt mindestens einen Drittel tiefere Altersrenten als Männer; ein Viertel der Frauen lebt nur von der AHV und damit unter dem Existenzminimum.

Dieser Missstand resultiert daraus, dass viele Frauen einem Teilzeiterwerb nachgehen, um die gratis geleistete, unsichtbare, aber gesellschaftlich notwendige Betreuungs- und Familienarbeit übernehmen zu können. Zudem arbeiten sie oft in unterbewerteten «Frauenberufen» mit zu tiefen Löhnen.

Frauen zahlen einmal mehr die doppelte Zeche. Sie sollen ein Jahr mehr arbeiten, ohne einen Rappen mehr bzw. sogar weniger Rente zu erhalten. Das geht nicht! Es braucht eine Stärkung und endlich die verfassungsmässig garantierte Existenzsicherung bzw. die Umsetzung des «gewohnten Lebens» auch im Alter für alle, nicht eine Schwächung der AHV, der sozialsten, fairsten, nachhaltigen und für die Frauen gerechtesten Altersrente! Die SGB-Initiative «für eine 13. AHV-Rente» geht in die richtige Richtung.

Der VPOD hat das Referendum aktiv unterstützt und wird sich engagiert für ein NEIN zu AHV21 einsetzen!

Wir brauchen keinen Abbau, sondern eine gute AHV für alle!