8. März - Mehr Wertschätzung für Pflege und Betreuung

Von: VPOD/ CF

Zahlreiche Frauen gingen auch in der Schweiz zum Internationalen Frauentag am 8. März auf die Strasse, um für Frauenrechte und grössere Wertschätzung ihrer Arbeit zu demonstrieren, insbesondere auch für die viele – bezahlte und unbezahlte – Pflege- und Betreuungsarbeit, welche Frauen rund um die Uhr leisten.

Foto: Vanessa Salamanca

Dabei wurde auch auf die Doppelzüngigkeit aufmerksam gemacht, welche den Umgang mit der aktuellen Corona-Epidemie kennzeichnet. Während Freizeitveranstaltungen mit vielen Personen im grossen Stil verboten werden, hört man wenig von Schutzmassnahmen für das Personal in Berufen mit vielen Kontakten.
«Die grösste Ansteckungsgefahr herrscht gemäss Massnahmenkatalog des Bundes da, wo sich Menschen die Hände reichen, wo Gegenstände die Hände wechseln und wo Menschen sich direkt anniesen, weil sie eng beieinander stehen oder sich gegenüber sitzen», heisst es in einer Stellungnahme des Frauenbündnis Zürich, und es wird darauf darauf hingewiesen, dass viele Frauen in entsprechenden Branchen arbeiten: Detailhandelsangestellte in Supermärkten, die Geld aus zehntausenden Händen entgegennehmen; Pflegekräfte in Spitälern und Heimen oder Betreuer*innen in Kitas und Horten. Abstand zu halten ist bei diesen Tätigkeiten nur sehr beschränkt möglich!
Mehr Wertschätzung für die Arbeit von Frauen in Pflege und Betreuung heisst auch: mehr Lohn und ausreichend Personal. Weitere Forderungen der Frauen in diesen Branchen:

  • Eine generelle Verkürzung der Erwerbsarbeitszeit für alle.
  • Höhere Zuschläge für Abendarbeit, Nachtarbeit und Wochenendarbeit.
  • Höhere Kompensation für Nachtarbeit – sie ist eine Belastung für die Gesundheit und braucht daher mehr Ausgleich (Zuschläge von mindestens 25%).
  • Freizeit von mindestens 2 aufeinanderfolgenden Tagen pro Woche.
  • Lohnerhöhungen in unterbezahlten sogenannten Frauenberufen.
  • Schluss mit der ausufernden Flexibilisierung der Arbeitszeiten und der erzwungenen Teilzeitarbeit.

8. März 2020 – Wir bleiben dran!