Immer mehr Personen in der Schweiz möchten auch im höheren Alter so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Damit wächst die Nachfrage nach ambulanter Pflege und Betreuung kontinuierlich.
In diesem Zusammenhang sorgen besonders die Arbeitsbedingungen in der 24-Std.-Betreuung regelmässig für Negativschlagzeilen. So arbeiten Tausende Caremigrantinnen vorwiegend aus Osteuropa unter teilweise sklavenähnlichen Zuständen in Schweizer Haushalten. Bis heute entzieht sich der Bund seiner Verantwortung, diesen sensiblen Bereich endlich zu regulieren.
28.11.2019 – von Elvira Wiegers
Der Bundesrat hat die Verordnung über den Normalarbeitsvertrag für Arbeitnehmende in der Hauswirtschaft um drei Jahre verlängert und die Mindestlöhne um 1.6 Prozent erhöht.
26.11.2019 – von Benjamin Plüss
Der vpod region basel, als zuständige Gewerkschaft, begrüsst, dass im Kanton Basel-Landschaft ein eigenständiger Normalarbeitsvertrag (NAV) für die wohngemeinschaftliche Betreuung geschaffen wird. Der Kanton muss aber in wesentlichen Punkten massiv nachbessern, um vertretbare Arbeits- und Lohnbedingungen für die wohngemeinschaftliche Betreuung zu schaffen.
17.10.2019 – von Elvira Wiegers/ Christine Flitner
Die Verordnung über den Normalarbeitsvertrag Hauswirtschaft soll verlängert und der Mindestlohn ab Januar 2020 angehoben werden. Dazu macht das Staatssekretariat für Wirtschaft derzeit eine Vernehmlassung. Die Vorschläge sind bei Weitem nicht ausreichend, denn der Lohn ermöglicht nach wie vor kein existenzsicherndes Einkommen und entscheidende Fragen bleiben ungeklärt.
24.05.2019 – von VPOD
Das zeigt ein Gutachten, welches im Auftrag des VPOD erstellt wurde. Der Basler Rechtsexperte Kurt Pärli untersuchte die Frage nach der Anwendbarkeit des Arbeitsgesetzes (ArG) auf Arbeitstätigkeiten in Privathaushaltungen. Sein Fazit: Personalverleiher, die Arbeitnehmende an Privathaushalte verleihen, müssen sich an das ArG halten.
Vor vier Jahren gründete VPOD Basel das Netzwerk Respekt. Damit erhielten die Caremigrantinnen innerhalb des VPOD eine eigene Plattform. Die 24-Std.-Betreuerin Bozena Domanska betreut und berät die Mitglieder von Respekt seit 2013 mit Herzblut und Fachwissen, kennt sie doch die Fallstricke und missbräuchlichen Arbeitsbedingungen in der ambulanten Betreuung selber zu Genüge.
Das Netzwerk Respekt soll Schritt für Schritt auch in anderen Regionen Fuss fassen. So hat sich etwa 2017 die Region Zürich mit verstärktem Fokus in die 24-Std.-Betreuung eingeklinkt.
Die gewerkschaftliche Zusammenarbeit mit den Carearbeiterinnen ist sehr anspruchsvoll, da die Frauen häufig pendeln und durch die konkrete Arbeitssituation nur unter erschwerten Umständen soziale Kontakte knüpfen und pflegen können.